Anzahl der Beschwerden beim MDK Bayern gestiegen
2017 gingen 461 Beschwerden beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) in Bayern ein. Der Grund: Mangelnde Fachkenntnisse der Pflegekräfte, Personalmangel auf der Stationen, Abrechnungsbetrug in der Intensivpflege, Sprachbarrieren mit ausländischen Pflegern – immer mehr Menschen in Bayern melden schlechte Qualität in der Pflege.
Das waren elf mehr als im Vorjahr und 103 mehr als noch 2005, wie der MDK Bayern am Donnerstag in München mitteilte.
Die Kritik habe sich dabei überwiegend auf das Verhalten und die Qualifikation des Pflegepersonals und auf pflegerische Defizite bezogen. In fast der Hälfte aller Fälle haben pflegebedürftige Menschen oder ihre Angehörigen den Beratungs- und Begutachtungsdienst über mögliche Mängel informiert. Aber auch Pflegekräfte, Ärzte und Betreuer würden auf Missstände aufmerksam machen, hieß es vom MDK.
Der MDK geht eigenen Angaben zufolge allen Beschwerden auf den Grund. “In rund 24 Prozent der Fälle waren die vorgetragenen Missstände in der Pflege sogar so erheblich, dass wir vom MDK Bayern eine sofortige Anlassprüfung in der betroffenen Pflegeeinrichtung beziehungsweise beim Pflegedienst durchgeführt haben”, sagte Johanna Sell, Leiterin des Bereichs Pflege, anlässlich der Veröffentlichung des MDK-Beschwerdemanagement-Berichts 2017.
Von den 461 Beschwerdeführern monierten 278 schlechte Bedingungen in stationären Pflegeeinrichtungen. Der Rest war mit der Pflege in den eigenen vier Wänden nicht zufrieden.
Dass es mehr Beschwerden gibt, bedeute nicht unbedingt, dass die Qualität nachgelassen hat, sagte eine Sprecherin dazu. Vielmehr sei mittlerweile bekannter, dass man Mängel unter anderem bei den Krankenkassen oder dem MDK direkt melden kann.
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