Personaluntergrenzen im Krankenhaus per Ministerverordnung definiert
Per Ministerverordnung hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Krankenhäuser einen Entwurf für detaillierte Personaluntergrenzen definiert.
Die Personaluntergrenzen sollen in diesen Abteilungen wie folgt aussehen (Verhältnis Mitarbeiter zu Patient):
Intensivmedizin: Tagschicht: 1:2, Nachtschicht: 1:3
Geriatrie: Tagschicht 1:10, Nachtschicht: 1:24; Wochenende, Feiertag: Tagschicht: 1:11, Nachtschicht: 1:24.
Unfallchirurgie: Tagschicht 1:10, Nachtschicht: 1:20; Wochenende,
Feiertag: Tagschicht 1:11, Nachtschicht 1:21.
Kardiologie: Tagschicht: 1:11, Nachtschicht: 1:24; Wochenende, Feiertag: Tagschicht: 1:13, Nachtschicht: 1:23.
Zudem sind Obergrenzen für Pflegehelfer geplant. Diese sollen so aussehen:
Intensivmedizin: 8,5 % (Tag), 5,9 % (Nacht).
Geriatrie: 18,2 % (Tag), 40 % (Nacht).
Unfallchirurgie: 10,5 % (Tag), 16,4 % (Nacht).
Kardiologie: 7,8 % (Tag), 13,9 % (Nacht).
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wehrt sich gegen die geplanten Vorgaben. Die DKG hält die Vorgaben für zu hoch und droht versteckt mit der Verknappung – auch mit dem Verweis auf die Personalknappheit in der Pflege. Auch der GKV-Spitzenverband bläst ins gleiche Horn. Aus Sicht des Kassenverbandes dürften Personaluntergrenzen nicht das einzige Instrument zur Sicherung der Pflegequalität sein. Jens Spahn hatte diese Verschleppungstaktik offenbar nun satt und reagiert jetzt wohl tatsächlich mit einer Ministerverordnung.
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